Hier möchte ich ein paar Dinge zusammentragen, die ich beim Einstieg ins Hobby Airbrush und während meiner Arbeit gelernt und erfahren habe. Meine Anfänge nahm ich im August 2016.
Einstieg ins Thema Airbrush
Da ich schon lange am Thema Airbrush interessiert war, bisher aber die Investition scheute, bin ich folgenden Weg gegangen: Zunächst gebrauchtes Airbrush-Set (Airbrush-Pistole, Kompressor und Schläuche) via eBay-Kleinanzeigen zugelegt und darauf aufbauend weitergearbeitet. Ich habe gut 100€ für ein vernünftiges Set bezahlt. Es bestand aus einem Kompressor Proxxon K70, einer Proxxon Airbrush-Pistole „300“ sowie einem sehr flexiblen Silikon-Schlauch und Kleinteilen für die Druckluft. Die beiden Proxxon-Teile sind schon jetzt (08/2016) so alt, dass es im Internet kaum Informationen über diese Produkte gibt.
Zunächst wollte ich nach dem Kauf des Sets alles grundlegend reinigen. Dabei gleich den ersten großen Fehler gemacht: Pistole in Einzelteilen in Aceton-Ultraschallbad eingelegt. Nach gut 10 Minuten war die Airbrush-Pistole blitzblank, leider aber auch alle „Gummi“-/O-Ring-Dichtungen hinüber (aufgequollen und nach dem trocknen total spröde). Aufgrund des Alters der Airbrush-Pistole habe ich keinerlei Informationen über Ersatzteile gefunden, auch ein Anruf beim Hersteller Proxxon brachte mich nicht weiter, da das Produkt schon seit über 10 Jahren aus dem Programm genommen wurde. OK, also nach einer günstigen Alternative umgeschaut und parallel dazu mich mehr in die Theorie eingearbeitet, Stichwort: Lösemittelverträglichkeit.
Als kostengünstigen Ersatz für die Proxxon-Airbrush-Pistole habe ich mir das Modell „Profi Airbrush Pistole Typ 130T mit Double-Action-Funktion / Nadeln 0,2 / 0,3 / 0,5 mm“ herausgesucht. Bitte nicht vom Namen „Profi…“ täuschen lassen, aber für gut 30€ ein guten Einstieg in die Welt des Airbrushs.
Gut an diesem Set:
- 3 verschiedene Düsensets (Düse, Nadel, Düsenkappe) beiliegend
- günstiger Preis erleichtert Einstieg ins Thema Airbrush
- funktioniert grundlegend zufriedenstellend, d.h. sie tut was sie soll: versprüht Farbe
Nachteilig:
- O-Ring-Dichtungen nicht Lösemittel-fest
- aufwendig zu reinigen, Demontage der Düse nur mit beiliegendem Werkzeug möglich
- O-Ring der Düse sehr klein und fummelig zu wechseln
- Dokumentation = ein Blatt Papier mit schematischer Darstellung der Airbrush-Pistole und Nummerierung der Einzelteile
Das Modell ist meiner Beobachtung nach baugleich mit dem Artikel „Airbrush BD 130“, zu welchem man per Internetsuche eine Vielzahl an Ersatzteilen bzw. Ersatzteil-Kits findet. Damit ich für den Fall der Fälle gerüstet bin, habe ich mir einen kompletten Satz O-Ring-Dichtungen bestellt – inklusive Versand wurden hierfür rund 10€ aufgerufen. Im Vergleich zum Neupreis der ganzen Airbrush-Pistole sieht man, womit das Geld eigentlich verdient wird 😉
Da ich mit der alten Proxxon-Airbrush-Pistole gelernt habe, dass O-Ringe kein Aceton vertragen, habe ich verschiedene andere Mittel probiert: Verdünner, Spiritus und Airbrush-Reiniger (Vallejo Airbrush Cleaner, 200ml). Grundlegend bin ich mit allen 3 Mitteln sehr zufrieden, was die Reinigungswirkung für Acrylfarben auf Wasserbasis angeht. Die Langzeitwirkung von Verdünner auf die O-Ringe ist mir suspekt, deshalb habe ich nun Spiritus im Einsatz (Verdünnt mit Wasser und auch pur) und habe so einen guten und kostengünstigen Reiniger für mich gefunden. Der Vallejo-Reiniger ist zwar auch sehr gut, jedoch mir persönlich auf Dauer zu teuer. Wichtig ist auf jeden Fall die sofortige Reinigung der Airbrush-Pistole nach deren Anwendung, sodass die Farben nicht erst an- bzw. austrockenen können. Ist dies doch passiert, muss umso zeitaufwendiger und mit langen einweich-Phasen gereinigt werden. Vorteilhaft ist dann ein Ultraschall-Bad.
Nachdem ich mit eben genannten Produkten den Einstieg in die Welt des Airbrushs erfolgreich bestritten habe, war nun (November 2016) die Zeit gekommen, eine wertigere Airbrush-Pistole zuzulegen. Die Wahl fiel auf die Evolution Silverline 2in1 aus dem Hause Harder & Steenbeck, Preis war rund 160€. Was zum Kauf genau dieser führte:
- Einfache, werkzeugfreie Zerlegung zum reinigen
- Dichtungen, welche mit Farbe und Reiniger in Kontakt kommen, sind aus PTFE („Teflon“) und damit Lösemittel-resistent
- butterweiche Mechanik der Double-Action-Bedienung
- gute, deutschsprachige Dokumentation (natürlich auch in vielen anderen Sprachen verfügbar/beiliegend).
- sehr gute Verfügbarkeit an Verschleiß- und Ersatzteilen, da Markenhersteller mit weiter Verbreitung
- viele hilfreiche Seiten im Internet, welche beim Umgang, Wartung und Fehlersuche mit genau diesem Modell sehr hilfreich sind
Abschließend möchte ich für diesen Absatz noch darauf hinweisen, dass beim airbrushen mit teils gesundheitsgefährdenden Stoffen gearbeitet wird. Es ist also wichtig, auf den entsprechenden Arbeitsschutz zu achten: Atemschutz (Stichwort: „Atemschutz organische Dämpfe“), Augenschutz, Hautschutz und Belüftung. Details zu den Gefahren der Stoffe sind auf diesen auch verzeichnet. Bitte hierfür die Zeit nehmen und informieren, wie ordnungsgemäß mit diesen umzugehen und was bei deren umweltgerechter Entsorgung zu beachten ist.
Klarlack / Airbrush-Farbe Model Air Vallejo 70.520 Barniz Mate Matte Varnish spuckt beim spritzen
Diese Farbe hatte ich versucht, mittels „Billig-Airbrush-Pistole“ mit 0,2mm Düse zu spritzen. Sowohl unverdünnt als auch verdünnt mit Revell Aqua Color Mix im Verhältnis 1:1 spuckte die Airbrush-Pistole nur stoßweise („Maschinengewehr-artig“) die Farbe aus. Nachdem ich mich in diversen Foren belesen hatte stand fest: Das Problem mit dieser Farbe ist bekannt, Abhilfe schafft größere Düse und weiteres Verdünnen. Ich habe mich für die größere Düse von nun 0,3mm und einer Verdünnung 1:1 entschieden. Ergebnis: Gleichmäßiger Farbauftrag wie gewünscht.
Michael Jaenicke
Hallo,ich möchte meine Harder und Steenbeck Evolution 2in1 zerlegt im Ultraschallreinigungsgerät mit Vallejo Airbrush Cleaner reinigen.Kann ich das ständig tun ohne daß einige Teile Schaden nehmen?Gruss, Micha