Im Rahmen der Fahrzeugaufarbeitungen alter Piko DDR-Modelle hat mich eine Sache ganz besonders gereizt: Das Modell des VT4.12 / BR173 finde ich von seiner Form her sehr interessant. Leider sind die meisten verfügbaren Modelle in Sachen Lackierung in einem schlechten oder allemal akzeptablen Zustand. Gut hierbei allerdings, dass die „Schlechtmodelle“ zahlreich in Gebrauchtbörsen verfügbar sind und je schlechter der Zustand, desto preiswerter 😉 Ideal also, an so einem Modell das Thema „Airbrush“ anzugehen, zu üben und Erfahrung zu sammeln. Der Großteil meiner Modelle ist in Epoche V oder VI angesiedelt, warum also nicht ein altes Modell auf modern lackieren?! Klar, ein Vorbild gab es hierfür nicht, mir geht es aber um den Spaß und die Freude an der Sache. Ziel wird sein, einen Verbund aus Motor- und Steuerwagen in Epoche V/VII-DB-Farbgebung zu verwandeln.
Einen Überblick über die RAL-Farben der Epoche V/VI gibt es unter anderem hier:
- https://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Eisenbahnfarben#RAL-Farben_der_Deutschen_Bahn_AG
- http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm
Für dieses Projekt hier habe ich folgende RAL-Farben verwendet:
- RAL 3020 – Verkehrsrot
- RAL 7012 – Bastalgrau
- RAL 9001 – Cremeweiß / Weiß, matt
- RAL 9005 – Tiefschwarz
Zum Abkleben habe ich das Revell 39695 – Masking Tape (10mm, Länge=10m) verwendet.
Zunächst habe ich das Modell dem gleichen Reinigungsprozedere zugeführt, wie meine anderen Piko-Altmodelle auch: Komplett zerlegen, 10 Minuten Ultraschallbad Petroleum und 10 Minuten US-Bad Spiritus, anschließend mit Druckluft trocken blasen. Mit einem harten Filz habe ich nun die Flächen leicht angeraut, damit der Farbauftrag besser hält, danach nochmals mit Spiritus die Oberfläche gereinigt und Druckluft-Trocknung. Im ersten Durchgang habe ich das Modell in mehreren Schichten mit weiß lackiert, bis dieser Farbton deckend war, dabei innen wie außen lackiert. Beim Lackieren muss das Modell aus verschiedenen Richtungen gespritzt werden, damit der Farbauftrag auch wirklich jede Stelle des Modells erreicht und vorstehende Gehäusekanten keine Abschattungseffekte verursachen.
Nach der Trockung der ersten Farbschicht (ich habe einen Tag gewartet) wurde es nun diffizil – das Abkleben (Maskieren) des Modells folgte. Hierbei ist auf äußerst akkurates Arbeiten geachtet werden und der Verlauf des Maskierbandes muss exakt dem Verlauf der späteren Farbtrennkante folgen. Besonders an den Rändern ist darauf zu achten, dass das Maskierband 100%ig sicher klebt und dem Verlauf der Oberfläche folgt. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu Farbunterläufern und eine Nacharbeit ist die Folge. Wer diesen Arbeitsschritt also möglichst fehlerfrei durchführt, spart sich im weiteren umständliche Korrekturen. Damit beim folgenden Arbeitsgang keine Farbe ins Innere des Gehäuses gespritzt wird, wurden auch die Fenster. und Beleuchtungsdurchbrüche im Gehäuse von Innen maskiert.
Auf das weiße Gehäuse wurde nun RAL 3020 (Verkehrsrot) gespritzt, auch hier waren mehrere Schichten Farbauftrag nötig. Nachdem die Farbe getrocknet, konnte ich das Maskierband abziehen. Mit dem Ergebnis war ich für mein „Erstlingswerk“ zufrieden, wenngleich sicher noch Potential zur Verbesserung besteht. Dieses Verbesserungspotential sehe ich unter anderem darin, zunächst mit der Farbe die Kante zwischen Maskierband und Gehäuse zu lackieren, welche durch das Maskierband geschützt/verdeckt wird. Sinn und Zweck ist, dass das Maskierband in Randbereich somit die Farbe der zu schützenden Fläche annimmt und somit die Trennkante zwischen beiden Farbtönen schärfer werden müsste. Gleiches wird auch beim Renovieren und Malern in Haus und Wohnung empfohlen – hier hatte ich daran nicht gedacht.
Als nächstes folgte in eben beschriebener Maskier-Manier das Abkleben der Türen, um diese wieder weiß zu lackieren, Anschließend wurde das Gehäuse derart maskiert, dass das Dach mit RAL 7012 (Basaltgrau) lackiert werden konnte. Leider gab es trotz vermeintlich gründlicher Vorbereitung beim Maskieren ein paar Farbunterläufer im Bereich der Türen. Diese habe ich dann mit einem sehr feinem Pinsel aus dem Künstlerbedarf retuschiert. Das Chassis und die oberen Drehgestellblenden wurden ebenfalls mit RAL 7012 (Basaltgrau) lackiert, die Drehgestelle in RAL 9005 (Tiefschwarz).
Damit sind nun alle Grundfarben des Modells aufgebracht und es kann mit Klarlack versiegelt werden. Über dies und weitere Schritte am Modell werde ich hier berichten… Bis demnächst also 😉
Zu guter Letzt…
… möchte ich auf folgende Websites verweisen, die mich für diese Arbeit inspiriert haben. Vielen Dank hierfür!
- Direktlink: https://teico44.com/?page_id=486
Hauptseite: https://teico44.com/ - http://piko-n-bahn.de/?p=469
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